Das im Text erwähnte Konzept, das sich mit der Entstehung von Gesundheit auseinandersetzt, ist die Salutogenese.

Die Salutogenese, was so viel wie „Gesundwerdung“ bedeutet, stellt einen Rahmen dar, der die Faktoren und dynamischen Wechselwirkungen betrachtet, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit führen. Sie wurde in den 1970er Jahren von dem israelisch-amerikanischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky als Gegenstück zur Pathogenese geprägt.

Im Gegensatz zur Pathogenese, die sich mit der Entstehung von Krankheiten beschäftigt, konzentriert sich die Salutogenese auf die Frage, wie Gesundheit entsteht. Antonovsky beobachtete, dass trotz widriger Lebensumstände manche Menschen gesund bleiben, während andere erkranken. Dies führte ihn zur Entwicklung des Salutogenese-Modells, das sich auf die Ressourcen und Fähigkeiten konzentriert, die Menschen widerstandsfähiger machen.
Zentral für die Salutogenese ist das Kohärenzgefühl (Sense of Coherence, SOC). Nach Antonovsky hat das Kohärenzgefühl drei Aspekte:

Verstehbarkeit: Die Fähigkeit, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen.
Handhabbarkeit: Die Überzeugung, das eigene Leben gestalten zu können.
Bedeutsamkeit/Sinnhaftigkeit: Das Gefühl, dass das Leben einen Sinn hat.

Ein starkes Kohärenzgefühl unterstützt Menschen dabei, mit Stress umzugehen und ihre Gesundheit zu erhalten.
Antonovsky betonte, dass Gesundheit ein mehrdimensionales Geschehen ist, das eng mit sozialen und kulturellen Kontexten verbunden ist.
Die Salutogenese und die Pathogenese ergänzen sich gegenseitig. Während die Pathogenese sich auf Krankheiten und ihre Ursachen konzentriert, richtet die Salutogenese den Blick auf Gesundheitsziele und die Ressourcen, die zur Erreichung dieser Ziele beitragen können.